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Mein Leben in 2020, Teil 3

Immer noch sagte die Regierung es sei fake News das ein Lockdown käme. Daher machte ich einige Termin fertig an der Eröffnung, buchte einige Menschen ein, schrieb Gutscheine aus. Ich reichte Urlaub für April ein damit ich einen guten Start hinlegen konnte. Schließlich war mein ziel, wieder Vollzeit als Tätowiererin zu arbeiten. Umso schneller ich mein Auftragsbücher füllen konnte um so planbarer ist alles was dazu gehört um erfolgreich zu agieren. Mein vertrag bei der anderen Firma ist ja auch nur ein befristetes Verhältnis, daher muss das alles gelingen, es gibt kein Plan B. Das Tattoo Studio ist Plan B, oder Plan A wie mans nimmt. Laut meine Berechnungen müsste es reichen das zu bewerkstelligen und wenn nicht könnte ich zumindest für das zweite Jahr  nur noch eine halbtags stell noch annehmen. Also in meinen kaufmännischen Kopf alles gut.

Und dann kam der Vertrauensbruch. Denn keine 14 tage später kam der Lockdown. Und damit einher, das Berufsverbot.

Mir wurde schlecht.

Ich hatte Termine eingebucht, Gutscheine ausgestellt und so viele riefen an und wollten den Termin restlos aufheben. Anzahlungen wurden zurückgegeben. Meine Boden für meine Zukunft wurde mir untern den Füßen gezogen.

So schnell geht es einen Existenz und eine Zukunft zu zerschmettern.

Die Räume waren auf ein Schlag kalt. Das leben was vorher in allen Ecken und Schatten war auf einmal Weg. Die Realität sank ein wie ein Knebel. Atmen wurde schwer. Meine Gedanken kamen nicht zu ruhe.

Ich dachte immerhin habe ich Steuerrücklagen und konnte den erst Lockdown irgendwie finanzieren.

Aber was ist am Ende des Jahres? Mit welchen Mitteln soll ich dann Steuer zahlen.

Kann ich die fast 3 Monate wieder einholen?

Ich war verwirrt, warum macht das meine Regierung? Was habe ich verpasst? In Wuhan schien sie ja auch gerade die Kurve gekriegt zu haben.

Warum gab es Berufsverbote für Betriebe die eindeutig einen besseren Schutz für andere anbieten können. Ich verstand diese Logik einfach nicht, übrigens bis heute nicht.

 

Es war zu viel.